Das „MAP prOject” hat sich die qualitative Verbesserung des Physikunterrichts auf europäischer Ebene durch die Kooperation von fünf europäischen Universitäten zum Ziel gesetzt. Zusätzlich soll das „MAP prOject“ zur Professionalisierung der Lehrkräfte beitragen.
Sowohl die Physikdidaktik als auch die Geschichte der Physik sind wichtige Stützen in diesem Vorhaben einer dynamischen Website, die als Ausgangspunkt für eine virtuelle Lehrerfortbildung dienen soll. Ausgangspunkt sind historische Fallstudien und aktuelle physikdidaktische Forschungsergebnisse. Diese virtuelle Plattform soll Lehrern dabei helfen, ihre Ansichten über entscheidende Aspekte der Naturwissenschaften zu reflektieren und zu überdenken. Dazu gehören Aspekte der Natur der Naturwissenschaften (Nature of Science), des Lernens (Nature of Learning) und des Unterrichtens (Nature of Teaching) in den Naturwissenschaften. Schließlich geht es auch darum, wie diese Aspekte im Hinblick auf das Naturwissenschaftsbild im Physikunterricht dargestellt werden, welche Rolle der Lehrer/die Lehrerin und die Sprache beim Lernen der Physik einnehmen. Von Bedeutung ist auch die Rolle der (geförderten) Lernaktivitäten.
Die Natur der Naturwissenschaften, die Natur des Lernens und die Natur des Lehrens sind wichtige Aspekte der schulischen Physikunterrichtscurricula und des Lehrerprofessionalisierungsprogramms. Das „MAP prOject“ strebt an, Lehrern die Möglichkeit zu geben, ihr Wissen und ihre Fähigkeiten in diesem Bereich zu erweitern, indem sie sich mit repräsentativen Beispielen aus der Geschichte der Physik (die Gesetze fallender Körper bei Aristoteles, Galilei und Einstein) auseinandersetzen. Es bietet ebenso konkrete Lehr- und Lernstrategien verwurzelt in diesen Beispielen und ergreift Maßnahmen, die Schulpraxis und Unterrichtsgespräche im Klassenraum produktiv anzuregen und gegebenenfalls zu verändern.
Die Partner des „MAP prOjects“ erwarten, dass die Ergebnisse Physiklehrern dabei helfen werden:
1. ihr Wissen über die Geschichte der Physik zu verbessern und einzusehen, wie Fallstudien aus der Geschichte genutzt werden können, um den Physikunterricht zu verbessern.
2. den Beitrag verschiedener Kulturen im naturwissenschaftlichen Erkenntnisprozess zu verstehen (Naturwissenschaften haben sich in einem sozialen Gefüge entwickelt. Dieser Prozess war immer abhängig von sozialen, wirtschaftlichen und sogar religiösen Umständen, in denen die Naturforscher gelebt und gearbeitet haben.)
3. Fähigkeiten zu erlangen, einen Unterricht durchzuführen, der von Schülerdiskussionen lebt und durch Methodenvielfalt belebt wird (Unterrichten mit historischen Texten, Experimenten, Spielen, Filmen und Rollenspielen, Einsatz von Simulationen, argumentativen Gesprächen, gegenseitigen Befragungen und Gruppenarbeiten), außerdem die eigenen unterrichtlichen Strategien zu reflektieren.
4. die Fähigkeit zu erlangen, Physik im Hinblick auf historische Aspekte zu unterrichten, um metakognitive Fähigkeiten und Einstellungen zu fördern, die die Schüler befähigen, an gesellschaftlichen Aspekten im Kontext naturwissenschaftlicher Allgemeinbildung